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Teile des ehemaligen Thales-Geländes: Baldige Nutzung zur vorläufigen Unterbringung von Geflüchteten

In seiner gestrigen Sitzung hat der Gemeinderat der Stadt Pforzheim die notwendigen Voraussetzungen für die Anmietung eines Teils des ehemaligen Thales-Geländes in der Ostendstraße geschaffen. Da in Pforzheim mittlerweile weit mehr Personen in der vorläufigen Unterbringung untergebracht sind, als es reguläre Plätze gibt, und die Schaffung weiterer Plätze im benötigten Umfang an anderer Stelle nicht möglich ist, war dies ein notwendiger Schritt. „Wir müssen die geflüchteten Menschen, die zu uns nach Pforzheim kommen beziehungsweise der Stadt zugewiesen werden, unterbringen. Dazu sind wir rechtlich verpflichtet“, so Oberbürgermeister Boch. „Ich bin allerdings nicht dazu bereit, hierfür weitere Sport- und Festhallen zu belegen, sondern will im Gegenteil erreichen, dass auch die Hallen, die wir aktuell belegen mussten - insbesondere die Hochfeldhalle in Huchenfeld, so schnell wie möglich wieder durch Sport, Vereine und Schule genutzt werden können.“

Angesichts der weiterhin hohen Zuweisungen von 50 bis 60 Personen je Monat wäre ohne die Nutzung des Geländes in der Ostendstraße die Kapazität der jetzigen Notunterkünfte schon Ende Februar ausgeschöpft und es müssten weitere Hallen notbelegt werden. Die Unterkunft auf dem ehemaligen Thales-Gelände schafft hier die notwendigen Kapazitäten. Mit rechnerisch bis zu 588 Plätzen, die allerdings in der Praxis eine maximale Belegungskapazität für bis zu 500 Personen schaffen, entsteht damit wie schon 2016 eine große Unterkunft. „Natürlich werden wir die Unterkunft Schritt für Schritt aufbauen“, so Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn. „Dabei ist es für die Stadt wichtig, über eine entsprechende Zahl von Unterkunftsmöglichkeiten in der vorläufigen Unterbringung zu verfügen.“

Wie schon 2016 wird es eine Begleitung durch städtisches Personal wie etwa Wohnheimleitungen, eine Sozialberatung und auch einen Sicherheitsdienst geben. Vorteil gegenüber der aktuellen Unterbringung in Hallen ist, dass bei dieser Unterbringung nun eigenständiges Kochen vorgesehen ist. Die Räumlichkeiten auf dem ehemaligen Thales–Gelände sollen für drei Jahre genutzt werden. Damit wird auch deutlich, dass die Überlegungen zu einer Erstaufnahmeeinrichtung für diese Lösung keine Rolle spielen, da diese nach Auskunft des Landes nicht in den nächsten zwei Jahren realisierbar ist. Durch die Stadt werden auf dem ehemaligen Thales-Gelände im Wesentlichen die Shed-Halle und der ehemalige Sozialbau angemietet, nicht aber der mittelweile von der Polizei genutzte Gebäudeteil.