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Pocket-Park, Parklets und Aktionen gehen mit AbschlussEVENT in die Winterpause

Quartiersentwicklung zwischen Kallhardt-, Kanal- und Bleichstraße endet vorerst

Das Quartier zwischen Kallhardt- und Bleichstraße verfügt über so manche verborgenen Reize und ist Standort vieler sozialer und kultureller Institutionen. Das Gebiet mit dem besonderen Flair steht schon seit Jahren im Fokus der Pforzheimer Stadtplaner: Bevor sowohl baulich wie auch städtebaulich herausfordernde Aufgabenstellungen anstehen, beginnen nun zunächst einige wegbereitende Maßnahmen der Quartierserneuerung. Über die Sommermonate und bis in den Oktober hinein ist hier mit „Summer in the City“ ein kleines, aber feines Angebot enstanden, damit die Bewohnerinnen und Besucher den öffentlichen Raum intensiver für sich nutzen können. Gemeinsam mit vielen Akteuren hatte das Planungsamt eine bunte Palette zusammengestellt, um den Straßenraum neu zu beleben und die Sicht auf die Stadt und ihr Quartier neu zu fokussieren. „Die Resonanz der Menschen war großartig und durchweg positiv“, attestiert Bürgermeisterin Sibylle Schüssler dem Format, das jetzt in die Winterpause geht. Und Projektleiterin Manuela Bäder bedenkt die beteiligten Akteure: „Ein besonderes Lob geht an all unsere Kooperationspartner: blackforestwave, Carlo-Schmid-Schule, Internationaler Bund (IB), Kupferdächle, Q-PrintsandService sowie den Royal Rangers. Ein Dank gilt auch den Eigentümern, die ihr Grundstück oder auch Gebäudeteile zur Verfügung gestellt haben.“ Zwei Monate mit größeren und kleineren Experimenten und Aktionen liegen hinter der Quartiersentwicklung in der Bleichstraße. Für die Stadt Pforzheim Grund genug, das Ganze feierlich abzuschließen und allen zu danken, die mitgemacht haben und dabei waren. Am Freitag hat nun ein AbschlussEVENT mit buntem Programm und vielen ganz persönlichen Quartiersgeschichten die Winterpause eingeläutet. Hier stellten sich die verschiedenen Beteiligten noch einmal vor und berichteten - begleitetn von verschiedenen aktiven Einlagen - von ihren Aktionen. Ein Rückblick in Bildern und ein kleiner Vorher-Nachher-Film verdeutlichten noch einmal die Transformation der Kanalstraße und das bunte Treiben im Quartier. Aus den Rückmeldungen in Form begleitender Fragebögen zogen die Beteiligten ein gemeinsames Fazit und hielten fest, was die Menschen hier im Quartier schätzen und wo sie Veränderungsbedarf sehen. Deutlich ging daraus hervor, dass die überwiegende Mehrheit die Initiative positiv aufgenommen hat. Zum Abschluss überreichte Sibylle Schüssler den verschiedenen Akteuren noch Legosteine als Symbol für das Bauen an einer lebenswerten Stadt und bedankte sich bei allen für den Eifer und die Mühe, die sie in den vergangenen Monaten an den Tag gelegt hatten.

Positives Fazit für aktuelle und akute Themen

Die Stadt Pforzheim zieht mit den Rückmeldungen aus den letzten Wochen ein positives Fazit. „Wir haben in den vergangenen Monaten neue Wege der Quartierserneuerung beschritten, die es in dieser Form in Pforzheim noch nicht gegeben hat“, berichtet Bürgermeisterin Sibylle Schüssler. „Wir wollen damit weitermachen, der Erfolg gibt uns Recht.“ Zwischen Kallhardt-, Kanal- und Bleichstraße hat Pforzheim gezeigt, was gemeinsam möglich ist: aktuelle und akute Themen wie die Mobilitätswende, lebendige Nachbarschaften, Straßen, die für die Menschen gestaltet sind, und mehr Grün für Klimaschutz und Klimaanpassung sollen künftig mehr Raum für attraktives Leben geben. In Zukunft soll das Quartier zeigen, dass es zu einem Platz für alle werden kann: mit mehr Bäumen, mehr Grün an Fassaden, auf Dächern und in Innenhöfen, wo Menschen flanieren, miteinander in Kontakt kommen und sich einfach gern aufhalten. Verkehrsberuhigung, Aufwertung des öffentlichen Raums, Klimaschutz und Ökologie stehen damit zugleich für eine soziale Komponente im Quartier, die sich in neuen Begegnungen und neuen, vielleicht ungewohnten Perspektiven zeigt. Die Chance fürs Quartier liegt eben darin, neue Perspektiven einzunehmen, um verborgene Potentiale zu heben. Genau so, wie es die kleine, bis dato unbedeutende Kanalstraße vorgemacht hat, indem sie optisch und sozial zum KANALe Grande wurde.

Zahlreiche Angebote von Pocket-Park und Kunstwänden bis zu täglichem Rahmenprogramm

Der Schwerpunkt der Aktionen lag entlang der Kanalstraße, die in ihrer gesamten Länge bespielt und mit unterschiedlichen Angeboten zum KANALe Grande wurde. Dreh- und Angelpunkt war ein Pocket-Park an der Ecke Bleichstraße/Kanalstraße - ein kleiner grüner Park im „Westentaschenformat“, der für private Treffen zum Chillen und Spielen genutzt werden konnte. Ebenfalls an der Kanalstraße boten Parklets zusätzliche Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum. In vielen Städten schaffen Parklets als mobile Terrassen oder Wohnzimmer für die Nachbarschaft schon auf kleinem Raum Treffmöglichkeiten und sind durch ihre Begrünung auch optische Highlights - eine echte Bereicherung für den Straßenraum. Neben den Angeboten in der Kanalstraße entstand auch eine Pop-up-Radstelle an der Ecke Bleichstraße/Davosweg. An einer zentralen Stelle für den Fahrradverkehr drehte sich alles rund um den Service fürs Rad, jeden Freitagnachmittag stand dort das Team von Q-PrintsandService mit Rat und Tat bereit. Von diesen Pilotmaßnahmen könnten künftig auch andere Stadtteile profitieren, wenn dort über die Sommermonate mehr Begrünung und Parklets installiert würden, um zunächst in der heißen Jahreszeit das Mikroklima zu verbessern.

Während die baulichen Maßnahmen wie Pocket-Park und die Parklets nun nach und nach in die Winterpause gehen, läuft die Plakataktion von Harald Kröner und Peter Kraus noch bis Jahresende weiter. Es warten neue unerwartete Eindrücke zum Thema KANALe Grande. Eine weitere Kunstaktion entand durch den Jugendmigrationsdienst: Künstler Bernd Gall hat gemeinsam mit Jugendlichen farbenfrohe Kunst auf großformatigen Holzwänden gestaltet, die auf eher eintönigen Mauern und Garagentoren in der Kanalstraße angebracht wurden. Die Kunstwände bleiben auch noch über die Aktion hinaus sichtbar und sollen den tristen herbstlichen Straßenraum lebendiger und bunter machen. Neben Kunst gab es weitere kulturelle und spaßige Highlights: Das Open-Air-Kino des KoKi zum Weltalphabetisierungstag, das Media Shuttle der Stadtbibliothek zum Schulanfang, die Vorleseaktion im Pocket-Park sowie zahlreiche Workshop-Angebote über Jerusalema, Trommeln, kreatives Malen, Ballonfiguren des Internationalen Bunds und Tonen mit studio.drei. Auch der Flohmarkt in der Kanalstraße 13, der vor allem durch die Royal Rangers organisert wurde, sorgte an verschiedenen Terminen für Abwechslung im Quartier. Eher zufällig und doch passend zur Aktion „Summer in the City“ machte auch die blackforestwave am Metzelgraben dann noch im wahrsten Sinne des Wortes eine ganz schöne Welle. An einigen Terminen waren am Platz beim Kupferdächle auch die städtischen Fachleute für die Quartiersentwicklung vor Ort, um sich den Fragen und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger zu stellen. Dabei sorgte das ENZ|BAR|MOBIL mit Kaffee und Getränken für die nötigen Erfrischungen.

Stadtintern war das Projekt unter Anleitung des Planungsamtes eine Kooperation verschiedener Ämter, beispielsweise haben die technischen Dienste mit viel Kraft und zuverlässigem Einsatz praktische Arbeiten übernommen, das Grünflächen- und Tiefbauamt mit fachlicher Expertise unterstützt und das Integrationsmanagement mit Rat,Tat und der Einbeziehung von geflüchteten Menschen zum Gelingen des Projektes beigetragen. Ebenfalls mit im Boot waren das Kulturamt, das Vermessungs- und Liegenschaftsamt sowie das Amt für öffentliche Ordnung.

Für Informationen oder Fragen zur Quartiersentwicklung stehen Manuela Bäder und Reinhard Maier vom städtischen Planungsamt unter 07231 39-3474 und -2285 zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es unter www.pforzheim.de/qeb Informationen zu den Maßnahmen. Anregungen und Feedback können an planungsamt(at)pforzheim.de geschickt werden.