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Kulturrat begrüßt die Kulturentwicklungsplanung der Stadt

Kulturszene und Kulturdezernat als Partner

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©Foto: Robert Kneschke

In engem Schulterschluss mit der Pforzheim Kunst- und Kulturszene, insbesondere mit dem Pforzheimer Kulturrat, hat sich das Kulturdezernat auf den Weg zur Erarbeitung eines Kulturentwicklungsplans gemacht. Im letzten Kulturausschuss präsentierte das Kulturamt den aktuellen Stand. In zahlreichen Workshops und mittels Online Befragung wurden seit 2018 die Grundlagen und Ziele für die Kulturentwicklung bis 2030 erarbeitet. Daneben führte das Kulturamt eine umfassende Analyse von gewünschten Handlungsfeldern und Maßnahmen aus früheren Bürgerbeteiligungsprozessen wie beispielsweise dem Masterplan oder den Leitlinien zur Innenstadtentwicklung. „Das hat es in unserer Stadt bisher noch nicht gegeben. Durch das Zusammenwirken zwischen Kulturszene und Verwaltung ist eine Partnerschaft entstanden, mit der sich die Kulturszene kontinuierlich weiterentwickeln kann“, so Kulturbürgermeisterin Sibylle Schüssler. Sie ist überzeugt, dass Kultur- und Kunstförderung als Wirtschaftsfaktor Auswirkungen auf alle Lebensbereiche hat und inzwischen weit mehr als nur ein „weicher Standortfaktor“ ist: „Da kommunale Kulturpolitik zugleich Wirtschafts-, Sozial, Bildungs- und Stadtpolitik ist, entfaltet sie Wirkung in alle Lebensbereiche und gestaltet Veränderungs- und Transformationsprozesse“.

Zu Beginn seines Berichts über den Zwischenstand der Arbeit an der Kulturentwicklungsplanung stellt Projektleiter Alexander Weber die Frage nach dem Warum einer nachhaltigen Kulturkonzeption für Pforzheim.

Kulturkonzeption trotz(t) Corona?

Gerade in Corona-Zeiten muss sich die Kultur behaupten, Krisen überwältigen und seine Herausforderungen neu definieren. Dabei geht es um die Erhaltung der kulturellen Infrastruktur und der kulturellen Einrichtungen, Initiativen aber auch der zahlreichen Einzelakteure. Die Mitglieder des Kulturausschusses, und allen voran die Vertreterinnen und Vertreter des Kulturrats, nahmen die Kurz-Präsentation interessiert und positiv auf.

Der Kulturentwicklungsplan 2030 basiet auf drei Handlungsfeldern, Schwerpunkten und einer Vielzahl von Maßnahmen. Im Handlungsfeld „Kooperation, Vernetzung, Zusammenarbeit“ bietet sich die Stadt als Partner der Kultur an. Schwerpunkte in diesem Handlungsfeld sind die ORNAMENTA 2024 als Großprojekt für nachhaltige Kooperationen zwischen Pforzheim als Oberzentrum und der Region, sowie die Erarbeitung von Konzepten für Kultursponsoring und transparente Förderrichtlinien.

Beim Handlungsfeld „Standort Pforzheim“ rückt die Schafffung von Raum für Kultur, Kreativität und Design in den Fokus. Mit Veranstaltungen, die Jugend- und Subkultur mit Street Art und Urban Art unterstützen und einer erweiterten, zielgerichteten Kulturmarketingstrategie soll dies gelingen. Klares Ziel ist hier der Erhalt der Vielfalt unserer kulturellen Landschaft. Allen voran sollen die „Leuchttürme“ Stadttheater, Kulturhaus Osterfeld, Südwestdeutsches Kammerorchester, Schmuckmuseum, Technisches Museum, Alfons Kern Turm zukunftsfähig gestaltet werden.

Das Handlungsfeld „Gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe“ sieht Veranstaltungsformate im öffentlichen Raum und die Neukonzeption in Museen vor. Dabei sollen sowohl Jugendliche als auch Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Migrationshintergrund bei Kulturangeboten in unserer Stadt stärker eingebunden werden. Die Mitwirkung und Teilhabe dieser Gruppen bei der Umsetzung der Formate soll gezielt geplant werden.

Als nächste Schritte stehen die Erarbeitung der Gesamtkonzeption und die Endredaktion auf der Agenda. Dabei wird die Kulturszene ebenfalls eingebunden sein. Die Vorberatung der Endfassung als Beschlussbeilage wird am 7. Okotber im Kulturausschuss und am 13. Oktober im Gemeinderat auf der Tagesordnung stehen.

Abschließend bedankt sich Kulturamtsleiterin Angelika Drescher beim Pforzheimer Kulturrat und der Kulturszene für das gute, engagierte und konstruktive Miteinander bei der Erstellung der Kulturkonzeption. „Daraus ergibt sich eine nachhaltige Strategie für die kulturelle Zukunft in unserer Stadt und in der Region; und diese nachhaltige Strategie ist gerade in diesen Zeiten in der Kultur wichtiger denn je.“