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Bürgermeisterin setzt sich für Belange der Kulturakteure ein

Schüssler schreibt an Bundeskanzlerin Merkel und Ministerpräsident Kretschmann

In einem Schreiben wendet sich Pforzheims Kulturbürgermeisterin Sibylle Schüssler an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Winfried Kretschmann und wirbt für die Belange der Kulturakteure in Deutschland. Sie stehe hinter fast allen der Maßnahmen, die Bund und Länder für den „Lockdown Light“ beschlossen haben, dennoch bringt die Kulturbürgermeisterin einige Kritikpunkte zum Ausdruck. So dürfe die Kulturlandschaft „nicht unverhältnismäßig belastet und in ihrem Bestand großflächig gefährdet werden.“ 

Die Kulturbürgermeisterin stehe in regelmäßigem Austausch mit allen Kulturakteuren in Pforzheim, und gerade aus diesem Grund sei es ihr ein großes Anliegen, die Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten auf die überproportionale Einschränkung der Kulturschaffenden hinzuweisen. In ihrem Schreiben appelliert sie deshalb an die beiden Entscheidungsträger, „den „Kulturlockdown“ so bald wie möglich zu beenden sowie weitere ausgleichende Finanzhilfen für die Kunst-, Kultur- und Veranstaltungsbranche zur Verfügung zu stellen bzw. sich beim Bund für entsprechende Hilfen „stark“ zu machen.“ Viele der betroffenen Akteure litten laut Sibylle Schüssler extremst unter dem „Kulturlockdown“ und den seit März andauernden Einschränkungen, manche beträfen diese gar existenziell. 
Aber dies habe die Kulturschaffenden nicht davon abgehalten, weiterzumachen und ihren Beitrag zu leisten: „Trotz allem versuchten und versuchen die „Kulturmacher“ mit Kreativität und Optimismus die Krise zu meistern und boten, soweit möglich, weiterhin dringend notwendige kulturelle Erlebnisse für die Menschen an, in einer Zeit, die mehr denn je nach Sinngebung und persönlichem Halt verlangt.“ Kulturorte wie Theater, Museen und Kinos seien sichere Orte, die dank guter und bewährter Hygienemaßnahmen einen Rest an Normalität und Mitmenschlichkeit gewährleisteten und an denen eine auseinanderdriftende Gesellschaft immer wieder zusammen finden könne. 

Damit werde die Bedeutung von Kultur überdeutlich, denn sie stärke „den demokratischen Zusammenhalt, den wir in diesen Zeiten dringend benötigen“. Die Bürgermeisterin sieht die hohe Relevanz von Kunst und Kultur im Leben der Bürgerinnen und Bürger und betont daher: „Kunst und Kultur sind Nahrung für die Seele; Kunst und Kultur sind ein existenzieller Bestandteil, damit die Menschen aber auch unsere Gesellschaft „gesund“ bleiben.“ Kultur gestalte Veränderungsprozesse und gebe Antworten darauf, wie wir mit Krisen umgehen können. Kultur insgesamt, ihr innovatives und wertevermittelndes Potenzial, sei laut der Bürgermeisterin für unser gesellschaftliches Klima, für eine offene Gesellschaft, eine unverzichtbare treibende Kraft und notwendig, um Krisen zu meistern. 

Auch wenn Schüssler das Bemühen der Bundes- und Landespolitik sehe, die durch Unterstützungsmaßnahmen die Belastungen auf den Kunst-, Kultur- und Veranstaltungsbereich abzufedern versuche, so setzt sie sich dafür ein, dass weitere bestandssichernde Maßnahmen folgen, Beschränkungen nachjustiert und die Prioritäten anders gesetzt werden. Schließlich sei es „nur noch schwer vermittelbar, wenn wir Menschen in bis auf den letzten Platz ausgebuchte Flugzeuge setzen, die Theater, Konzertsäle, Kinos und Museen trotz der Einhaltung aller Hygieneregeln schließen.“