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Björn Steiger Stiftung installiert drei moderne Notrufsäulen in Pforzheim

Stadt und Stiftung sorgen mit DLRG und Restube für Sicherheit am Wasser

Vorstellung Notrufsäulen
Jens Kühn (erster Vorsitzender, DLRG), Bürgermeisterin Sibylle Schüssler, Christian Lang (Projektentwickler, Björn Steiger Stiftung), Christopher Fuhrhop (Geschäftsführer, Restube)

Gemeinsam mit der Stadt Pforzheim hat die Björn Steiger Stiftung drei moderne Notrufsäulen in den Flussvorländern installiert. Per Knopfdruck sind die Standorte Dietzelswiesen, Grillplatz Würmtal und Enzauenpark (im Bereich Wasserspielplatz/Steg am Wasserwerk) künftig im Notfall mit der Rettungsleitstelle verbunden. Pforzheims Bürgermeisterin Sibylle Schüssler hat die Säulen gemeinsam mit Vertretern der Björn Steiger Stiftung, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft Pforzheim (DLRG) und der Restube GmbH der Öffentlichkeit vorgestellt. Vertraglich vereinbart ist die Aufstellung der Säulen durch die Stiftung sowie die Wartung in den kommenden fünf Jahren, die sich jeweils um zwei weitere Jahre verlängern können. Betrieben werden die Säulen mit Solarenergie, daher kann auf Erdkabel verzichtet werden.

„Pforzheim und seine Umgebung sind bei unseren Bürgern und Touristen gleichermaßen für die vielen Möglichkeiten bekannt, wie wir unsere Freizeit naturnah gestalten können. Gerade unsere Flussvorländer bieten abwechslungsreiche Erholung in einer unverwechselbaren Landschaft. Da ist es ganz besonders wichtig, dass alle ein sicheres Naturerlebnis haben, das sie genießen können“, fasst Sibylle Schüssler die gemeinsame Überlegung zusammen. Ihr großer Dank gelte allen beteiligten Projektpartnern. „Wir freuen uns, gemeinsam mit der Stadt Pforzheim für mehr Sicherheit beim Aufenthalt an den Pforzheimer Gewässern sorgen zu können“, sagt Christian Lang, Projektentwickler bei der Björn Steiger Stiftung, bei der Vorstellung der Notrufsäulen. „Der Zulauf an den Fließgewässern wird seit Jahren immer größer. Je schneller Rettungskräfte im Notfall reagieren können, desto besser“, ergänzt Jens Kühn, erster Vorsitzender der DLRG, während Gründer und Geschäftsführer Christopher Fuhrhop von Restube betont: „Freizeit im und am Wasser ist toll! Da kann es im Ernstfall nicht nur überlebenswichtig sein, dass möglichst schnell Hilfe gerufen werden kann, sondern dass Rettende auch möglichst schnell möglichst unkomplizierte Schwimmhilfen zur Verfügung haben.“ Deswegen habe Restube jede Notrufsäule zusätzlich mit einer leicht zu verwendenden selbstaufblasenden Schwimmhilfe ausgestattet, die in Not Geratenen und Rettenden im Wasser wichtigen Auftrieb geben soll.

Die Bedienung der modernen Notrufsäulen ist einfach gehalten: In einem Notfall kann per Knopfdruck die Rettungsleitstelle kontaktiert werden. Dabei wird der Standort automatisch per GPS übermittelt. Die Kommunikation erfolgt über einen integrierten Lautsprecher und ein Mikrofon; die Funkanbindung ist über das LTE-Netz garantiert. Auch sendet die Säule beim Absetzen eines Notrufs ein gut sichtbares Leuchtsignal aus. Dies hilft den alarmierten Rettungskräften, schnell zum Notfallort zu finden. Die vorsätzliche Nutzung einer Notrufsäule ohne vorliegen einer Notlage kann gemäß §145 StGB eine Straftat darstellen. In diesem Fall ist mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe zu rechnen.

Notruftelefone an Bundes- und Landstraßen waren in den 1970er-Jahren eines der ersten Projekte zur Lebensrettung, derer sich die Björn Steiger Stiftung annahm. Damit verfügt sie über die notwendige Expertise, um mit modernen Notrufsäulen auch heute noch Leben zu retten. Im Jahr 2019 startete die Björn Steiger Stiftung daher ein neues Projekt in Zusammenarbeit mit der DLRG, um Notrufsäulen an Stränden und Badeseen aufzustellen. Denn wer im Sommer am Strand oder Badesee liegt, hat aus Angst vor Diebstahl häufig kein Mobiltelefon dabei. Wenn dann ein Notfall eintritt und schnell Hilfe gerufen werden muss, kann die Notrufsäule zum Lebensretter werden.

Über die Björn Steiger Stiftung

Auf dem Heimweg vom Schwimmbad wurde der achtjährige Björn Steiger von einem Auto erfasst. Es dauerte fast eine Stunde bis der Krankenwagen eintraf. Björn starb am 3. Mai 1969 nicht an seinen Verletzungen, er starb am Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten daraufhin am 7. Juli 1969 die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Meilensteine dieses Engagements sind z. B. die Einführung der bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufnummern 110/112, der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen und der Aufbau der Luftrettung. Aktuelle Initiativen widmen sich insbesondere dem Kampf gegen den Herztod, der Breitenausbildung in Wiederbelebung, der Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für den Notfall und dem Frühgeborenentransport.