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74. Jahrestag des Luftangriffs am 23. Februar 1945: Kundgebung mit Lichtermeer auf dem Marktplatz

Am Abend des 74. Jahrestags der Bombardierung Pforzheims versammelten sich etwa 400 Bürgerinnen und Bürger auf dem Marktplatz, um gemeinsam zur historischen Zeit der Bombardierung zwischen 19.50 Uhr und 20.10 Uhr ihre Kerzen zu entzünden und damit ein Meer aus Lichtern zu bilden.

Zuvor hatte Oberbürgermeister Peter Boch in seiner Rede auf der Markplatzbühne an alle, „die der von Deutschland entfesselte Bombenkrieg heimsuchte“, erinnert. Auch rief der Rathauschef zum gemeinsamen Gedenken „aller Opfer von Krieg, Gewalt, Verfolgung und Unterdrückung auf der ganzen Welt“ auf. Es sei wichtig die Erinnerung an die nächste Generation weiterzugeben, um verständlich zu machen, wie es dazu kommen konnte, „wie Polarisierung, Extremismus, Intoleranz, Antisemitismus, Hass und Intoleranz aus einer Demokratie, eine nationalsozialistische Diktatur machen konnte“ und gemeinsam zu „verhindern, dass dies jemals wieder geschieht“. „Als Demokraten setzen wir den politischen und religiösen Extremisten, den Feinden einer pluralistischen, toleranten, demokratischen Gesellschaft die Werte des Grundgesetzes entgegen: Demokratie, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Frieden, Solidarität, Zusammenarbeit, Versöhnung und Toleranz, die unserer Stadt Pforzheim und der Bundesrepublik Deutschland 74 Jahre des Friedens beschert haben.“, so der Oberbürgermeister weiter. Es sei unser Recht uns in der Mitte unserer Stadt zu versammeln und für unserer Werte einzustehen, „um gemeinsam ein Zeichen für Demokratie, Vielfalt und Toleranz zu setzen“.

Nach der Ansprache von Oberbürgermeister Peter Boch folgte eine Lesung des Theaters durch Markus Löchner und Sophie Lochmann. Um 19.50 erfüllte 22 Minuten lang Glockengeläut den Marktplatz, zu der Zeit in der vor 74 Jahren rund 400 Bomben der Royal Airforce über Pforzheim abgeworfen wurden.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete der gemeinsame Segen der verschiedenen Religionen gegen 20.10 Uhr mit Rabbi Bar Lev (Jüdische Gemeinde), Herr Ahmet Kurt (Jesidische Gemeinde), Dekan Bernhard Ihle (Katholische Christen), Herr Cebrail Okumus (Sunniten), Frau Eylem Gençoğlu (Aleviten), Herr Aftab Aslam (Ahmadiyya) und Dekanin Christiane Quincke sowie Frau Christa Mann (Evangelische Christen) gesprochen.